Emma war eine stolze Golden Retriever Dame. Mehr als 14 Jahre – ihr ganzes Leben lang – begleitete sie ihr Frauchen Sandra. Die beiden wuchsen eng zusammen und gingen miteinander durch dick und dünn. Ihr gemeinsamer Alltag war geprägt von langen Spaziergängen, Spielen und ganz viel Streicheleinheiten. Es entstand eine Bindung, die stärker nicht sein hätte können. Doch, wie das bei Hunden so ist, Emma alterte schneller als ihr Frauchen. Irgendwann stand die grausamste aller Fragen im Raum. Die Frage, vor der sich jeder Mensch der sein Leben mit einem Tier teilt fürchtet: Muss ich meinen Liebling einschläfern lassen?
Die Zeit, bis es dann auch tatsächlich so weit ist, ist eine der schlimmsten für jede Tierhalterin und jeden Tierhalter. Weitere Fragen gehen durch den Kopf: Darf ich das überhaupt tun – darf ich Gott spielen? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, oder soll ich noch warten? Wie sehr leidet mein Liebling? Wie stark sind die Schmerzen?
Der Moment kam. Emma selbst sendete Signale an ihr Frauchen, dass es jetzt soweit ist. Die Tierärztin anzurufen, war eines der schwersten Telefonate im Leben von Sandra…
Und so war es mehr als angemessen, Emmas Weg über die Regenbogenbrücke würdevoll zu feiern. Ein trauriges Abschiedsritual – und gleichzeitig wunderschön.
Wir trafen uns im Wald – im jahrelangen Revier von Emma und Sandra. Sechzehn menschliche Freunde von Emma und drei Hunde waren zu ihren Ehren dabei. Sandra hatte gemeinsam mit Freunden eine wunderbare Ritual-Mitte vorbereitet und den Ritualplatz geschmückt. Zudem war eine nette kleine Holzbrücke mit bunten Stoffen als symbolische Regenbogenbrücke vorbereitet.
Der mit vielen Bildern aus Emmas Leben versehene Emma-Rückblicksweg führte die Trauergäste zum Ritualplatz. Empfangen wurden sie dort von den Klängen des Didgeridoos. Sandra selbst erzählte uns von ihrer gemeinsame Zeit mit Hündin Emma, vom ersten Kennenlernen bei der Züchterin bis zu den sich verändernden Bedürfnissen Emmas im Alter. Der zehnjährige Enkel von Sandra brachte wunderschön bemalte Erinnerungssteine als Geschenke für die Gäste mit. Besonders war, dass auch Emmas Freunde zum Teil Erinnerungsstücke und Bilder mitbrachten. Und sie erzählten Anekdoten und Geschichten, die sie selbst mit ihr erlebt hatten. Auf diese Art wurde Emma noch einmal sichtbar gemacht und geehrt. Dank an sie, für all die wunderbaren Erlebnisse, die sie uns schenkte, wurde ausgesprochen. Gute Wünsche und Segnungen für Emma sendeten wir mittels Seifenblasen über die Regenbogenbrücke zu ihr in den Tierhimmel.
Um mit Emma im Herzen, mit Leichtigkeit und Zuversicht in die nun veränderte Welt gehen zu können, sangen wir zum Abschluss das Lied Erde bin i.