Die Ritualweberei hat geheiratet

Auch für uns selbst, ist die Liebe das Schönste was es gibt! So war es unser größter Wunsch, zu heiraten und unsere Liebe mit unseren Familien und Freund*innen zu feiern.

Für uns selbst ein Hochzeitsritual zu entwickeln war ein sehr spannender Prozess. Es ist doch ganz etwas anderes, selbst emotional involviert und quasi in der „anderen Rolle“ zu sein. Dabei hatten wir intensive Unterstützung und Begleitung meines Trauzeugen Hansjörg, der ebenfalls Ritualgestalter ist. Gemeinsam mit Brittas Schwester Rike, leitete er zudem die Zeremonie. Es war uns ein großes Anliegen, eine Frau und einen Mann als Leitung für unsere Hochzeit zu haben.

Im Vorfeld machten wir uns auf die Suche nach einem Ritualort, der zu uns passt. Wir fanden bald ein schönes, gut erreichbares Plätzchen in einem Wald. Der Grundbesitzer gab uns freundlich die Genehmigung die Zeremonie dort mit 60 Gästen zu feiern. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!
In weiser Voraussicht achteten wir bei der Ortswahl darauf, in der Nähe auch einen attraktiven Innenraum zur Verfügung zu haben, für den Fall, dass das Herbstwetter an unserem Hochzeitstag nicht so angenehm sein sollte, wie gewünscht. Das sollte sich als äußerst wichtig herausstellen.

Die Wetterberichte ein paar Tage vor unserem großen Ereignis waren sehr ernüchternd. Es regnete in Unmengen, österreichweit gab es viele Überschwemmungen, ein ganzes Bundesland wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Auf unserem geplanten Zeremonieplatz fiel Schnee.

Auf unser perfektes Plätzchen im Wald zu verzichten, fiel uns anfangs nicht leicht. Eine Loslassübung. Die Entscheidung in der frühen Planung, großen Wert auf eine schöne Schlechtwetter-Alternative zu legen, zahlte sich nun aber vollends aus.

Endlich war es soweit. Der große Tag!
Unser Hochzeitsritual und die anschließende Feier sollten wahrlich ein großes Fest der Liebe werden. Liebe war auf so vielen verschiedenen Ebenen spürbar. Seien dies die unzähligen Umarmungen, das offene Mitmachen im Ritual, die vielen Geschenke, die liebevollen Worte von so vielen Seiten, die vielen helfenden Hände…

Zu Beginn der Zeremonie lag der Fokus auf unseren beiden Familien und Freundeskreisen. Wenn sich zwei Menschen so wie wir vereinen, treffen ja auch die beiden „Sippen“ meist erstmals aufeinander.
Ebenfalls ein sehr wichtiger Teil war für uns, das Geschenk des Lebens zu würdigen – in Form jener lieber Menschen, die uns einst das Leben schenkten und auch derer, an die wir es weitergeben durften.
Im Herzen unseres Hochzeitsrituals erzählten wir unseren Gästen unsere Liebesgeschichte, in der einige von ihnen einst ja auch eine wichtige Rolle spielten. Die Qualitäten unserer Beziehung bildeten den Kreis für den äußeren und inneren Vollzug unserer Hochzeit.

Der Höhepunkt war ohne Zweifel jener Moment, als wir uns gegenseitig die Liebe erklärten und dies von der Hochzeitsgesellschaft bezeugt, beziehungsweise gehört wurde.
Die Eheringe wählten wir im Vorfeld bezüglich ihrer Symbolik sehr bewusst aus. So steckten wir uns nicht nur Ringe gegenseitig an die Finger, sondern damit auch die ursprünglichste Lebenskraft schlechthin und gleichzeitig zudem ein Symbol für den sich immer weiterentwickelnden Kreislauf des Lebens.
Der Knoten im Band der Liebe, besiegelte die eheliche Verbindung zwischen Britta und mir.
Der Segen der Hochzeitsgäste wurde uns schließlich in Form einer Räucherung zuteil.

Und wie es einst schon die Beatles sangen, so sangen auch wir gemeinsam zuguterletzt das Lied All you need is Love.

Und ja, das stimmt wahrlich! Neben der Gesundheit ist alles was du brauchst, die Liebe!

Bilder: Daniela Venier, Ritualweberei

Eva Cassidy (Liedtext)

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